Kinderwunsch nach Sterilisation
Bei der Sterilisation des Mannes wird aus beiden Samenleitern jeweils ein Teilstück entfernt und die Enden verschlossen.
Operationsverfahren
Die Refertilisierungsoperation muss diesen Schaden beseitigen, wobei die nach Jahren vernarbten Enden des Samenleiters entfernt werden. Hieraus resultiert ein Lücke von unterschiedlicher Länge, die überbrückt werden muss. In der Regel wird dies mit einer Vaso-Vasostomie, der erneuten Verbindung beider Samenleiterenden, erreicht.
Der Eingriff wird als ambulante Operation unter der optischen Vergrößerung eines Operationsmikroskopes in Vollnarkose durchgeführt. Bei der mehrschichtigen Vasovasostomie wird mit ultrafeinem Fadenmaterial die innerste Schicht des Samenleiters verbunden. Die erste Schicht sorgt für die wasserdichte Verbindung der Samenleiteröffnungen. Diese innere Verbindung ist noch sehr reißempfindlich und wird mit einer zweiten stabilisierenden Verbindungsschichten gefestigt.
Über diese spannungsfreie Verbinden (Anastomose) sollen die Spermien wieder ungehindert wandern können.
Erfolgsaussichten
Nach erfolgter Vasovasostomie werden Durchgängigkeitsraten des Samenleiters von 80% – 90% erreicht und ca. 50% der Paare werden daraufhin schwanger. Die Mehrzahl dieser Schwangerschaften werden zwischen 12 und 24 Monaten nach der Operation erzielt.
Es ist es sehr selten, dass eine Sterilisation nicht rückgängig gemacht werden kann. Ein wichtiges Prognosekriterium ist die Sterilisationsdauer des Patienten. Es ergeben sich gute Erfolgsquoten bei einer kurzen Zeitspanne zwischen Sterilisation und Vaso-Vasostomie sowie einem jungen Lebensalter des Paares.
Meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass die Fruchtbarkeitsprognose bei Patienten mit einer mehr als 10 Jahre zurückliegenden Sterilisation zwar abnimmt, aber dass auch nach so langer Zeit noch eine realistische Aussicht auf eine erfolgreiche Refertilisierung besteht.
Kosten
Die Kosten für eine Refertilisierung werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Der Entschluss, eine Sterilisation rückgängig zu machen, ist daher mit einer finanziellen Belastung für den Patienten verbunden.